Nach drei Jahren Corona-Abstinenz hatten wir wieder einen sehr erfolgreichen Auftritt beim Kräutermarkt in Wachenheim. Der Andrang war zeitweise sehr hoch. Um die Mittagszeit waren einige Info-Materialien schon vergriffen. Wir konnten viele interessante Beratungsgespräche zu allen möglichen und unmöglichen Themen führen.
Am 7. Oktober 2021 fand die Jahreshauptversammlung des NABU Mittelhaardt in Wachenheim statt. Der Vorsitzende Burkhard Ort gab einen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2020 ab. Neben Informationen über die Liegenschaften des Vereins im Naturschutzgebiet Forster Bruch, am Schlossberg, am Kämmertsberg sowie am Neuen Weinbach und am Schleitgraben wurde über Vorträge, Exkursionen, Artenschutzmaßnahmen und Arbeitseinsätze berichtet. In diesem Zusammenhang bedankte er sich bei allen Ehrenamtlichen, die den Verein tatkräftig bei den umfangreichen Naturschutzmaßnahmen unterstützen.
Nach einer Aussprache und der Entlastung des Vorstandes wurde der Vorstand neu gewählt. Die Wahl führte zu folgendem Ergebnis:
Vorsitzender |
Burkhard Ort (Wachenheim) |
Stellv. Vorsitzender |
Herbert Fisch (Wachenheim) |
Kassenwartin |
Nadja Faißt (Wachenheim) |
Schriftführer |
Tobias Koreng (Ruppertsberg) |
Beisitzer |
Uwe Dahlke (Meckenheim), Jan Eilers (Bad Dürkheim), Maximilian Emmerling (Ruppertsberg), Erwin Kiechle (Bad Dürkheim), Ulli Müller (Wachenheim), Friedrich Reinert (Wachenheim) |
Giftige Schönheiten im Herbst: Zur Zeit blühen auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen die Herbstzeitlosen (lateinisch: Colchicum autumnale).
Hier gilt: Mit den Augen schauen und sich freuen. Nicht anfassen und vor allem nicht pflücken oder essen!
Ein Gast aus dem Süden, der inzwischen hier heimisch geworden ist. Die Gottesanbeterin (hier ein Männchen) kommt auf warmen Standorten vor und wird immer häufiger am Haardtrand beobachtet.
Schön, aber bitte nicht essen! Der Knollenblätterpilz ist zur Zeit häufig zu sehen.
Am 25. Juni fand die Beringung des Ruppertsberger Weißstorchen-Nachwuchses statt. Durchgeführt wurde diese durch die Storchenexpertin des NABU, Frau Dorner. Die Pfalzwerke unterstützten diese Aktion tatkräftig und stellten wieder einen Hubwagen samt Personal zur Verfügung.
Leider stellte sich bei diesem Termin heraus, dass von den drei Nestlingen bis dato nur einer überlebt hatte. Über die Ursache für den Tod der beiden anderen Nestlinge lässt sich nur spekulieren.
Das Foto links zeigt den Nestling, der sich während der Beringungsaktion tot stellte. Anschließend präsentierte sich der Nestling aber wieder wohlauf.I.
Die Ruppertsberger Weißstörche haben Nachwuchs bekommen. Drei Nestlinge müssen nun von den Storcheneltern gefüttert werden. Auf dem rechten Foto verschafft der Altvogel seinen Jungen eine Abkühlung im Schatten.
Seit einigen Tagen ist in Ruppertsberg ein junges Weißstorchenpaar zu beobachten. Beide Tiere sind beringt. Es handelt sich um ein zwei Jahre altes Männchen und ein fünf Jahre altes Weibchen. Die Tiere hatten an zwei Stellen in der Ortschaft Ruppertsberg begonnen, Nester auf Strommasten zu bauen. Die Pfalzwerke meldeten allerdings Sicher-heitsbedenken an. Die Sicherheit sowohl der Anlieger als auch der Vögel wäre wegen möglicher Kurzschlüs-se nicht gewährleistet gewesen. Daraufhin wurden die Nestbau-Versuche von der sehr erfahrenen Expertin Ingrid Dorner der Landesarbeitsgruppe Weißstorchschutz in Augenschein genommen. Da es sich um eher dilettantische Versuche des noch jungen Storchenpaares handelte, wurde einvernehmlich und in Absprache mit der Oberen Naturschutzbehörde beschlossen, die begonnenen Nestbauten zu entfernen und den Störchen stattdessen geeignetere Alternativen in der näheren Umgebung anzubieten.
Dank des tatkräftigen Engagement mehrerer Ruppertsberger Helfer und aufgrund der beein-druckenden Unterstützung durch die Pfalzwerke, stehen dem Storchenpaar zwischenzeitlich drei Storchentürme rund um Ruppertsberg zur freien Verfügung. Dafür wurden zunächst aus Weidenruten Kreise mit einem Durchmesser von 120cm geflochten. Neben Aktiven des NABU Mittelhaardt und des Ruppertsberger Hofgutes packte dabei auch der Ruppertsberger Bürgermeister Heiner Weisbrodt tatkräftig mit an. Anschließend erhielten die Nestkörbe mit weißer Farbe einige Sprenkler. Aller Erfahrung nach stehen Störche bei ihrer Nest-Wahl auf einen gewissen "Used-Look". Getragen werden die Nestkörbe von wasserdurchlässigen Plattformen. Zwei derartige Konstruktionen im Osten von Ruppertsberg waren bereits vorhanden und konnten nun mit den neuen Nestkörbern für die Störche attraktiver gestaltet werden. Eine weitere Plattform wurde von den Pfalzwerken auf dem Gelände des Ruppertsberger Hofgutes errichtet. Um das Nest den Störchen behaglich vorzubereiten, wurden die Weidenkörbe schließlich noch mit Stroh ausgekleidet.
Besonders erfreulich: Unmittelbar nach Installation eines Nestkorbs in der Marlach-Aue wurde dieser bereits von einem der Störche in Besitz genommen. Es besteht also die Hoffnung, dass die Gemarkung Ruppertsberg in naher Zukunft Nachwuchs des NABU-Wappentieres bekommen wird.
Dass hin und wieder ein Siebenschläfer in einem Nistkasten für Vögel wohnt, ist allgemein bekannt und in der Pfalz keine Seltenheit. Nicht schlecht gestaunt haben aber die NABU-Aktiven der Gruppe Mittelhaardt, als sie im September 2020 bei einer Nistkasten-Kontrolle im Forster Buch 46 Sieben-schläfer vorfanden. Von den 30 geöffneten Kästen waren allein 20 mit einer Bilch-Familie oder einem Einzeltier belegt. Die kreisrunden Einfluglöcher die-nen auch den Siebenschläfern als Eingang. Für die guten Kletterer ist das kein Problem. Und wenn die Öffnung mal zu klein ist, wird sie durch Einsatz der Nagezähne vergrößert. Burkhard Ort, Vorsitzender der NABU-Gruppe vermutet, dass der Alteichen-Bestand im Forster Bruch den Siebenschläfern besonders zusagt. Hier finden sie genügend Eicheln - eine wichtige Nahrungsgrundlage. Ein einzelner Gartenschläfer wurde auch entdeckt. Das ist eine kleine Sensation, denn die Art ist vor allem weiter nördlich verbreitet. Südlich von Bad Dürkheim wurde sie in den letzten Jahren kaum beobachtet. Um das zu ändern hat die NABU-Gruppe in den Bachtälern am Haardtrand und in den Bruchauen insgesamt 40 spezielle Schläfer-Kästen angebracht. Vielleicht locken sie ja weitere Gartenschläfer an. Die Kästen wurden von der von BUND koordinierte Aktion Gartenschläfer zur Verfügung gestellt. Mehr
Auf Initiative des Ruppertsberger Ortsbürgermeisters Heiner Weisbrodt und des NABU Mittelhaardt wurden entlang des Schleitgrabens mehrere Gabionen aufgestellt. Mit dieser Aktion sollten vor allem die Brutmöglichkeiten für den vom Aussterben bedroh-ten Steinschmätzer erweitert werden. Der Vogel be-vorzugt Steinhaufen oder Gabionen für die Brut und Aufzucht der Jungvögel. Mitglieder der NABU-Grup-pen Neustadt und Mittelhaardt, örtliche Winzer und weitere Helfer bauten die Gabionen auf, unterstützt durch den Einsatz von Traktoren.
Vor allem im westlichen Abschnitt des Schleitgrabens waren schon Bruten des seltenen Steinschmätzers bekannt. Mit den neuen Gabionen wurde das potentielle Brutgebiet erheblich erweitert. Am Schleitgraben befindet sich vermutlich das südlichste Brutvorkommen dieses Langstrecken-Zugvogels in Rheinlandpfalz.
Es ist vollbracht! Der Freiwilligentag 2020 fand am 19. September in vielen Kommunen der Metropolregion Rhein-Neckar statt und wurde zu einem großartigen Erfolg. Rund 300 Projekte wurden von über
4.500 freiwilligen Helferinnen und Helfern unterstützt.
Auch der NABU Mittelhaardt war Teil des deutschlandweit größten Freiwilligentages und setzte zusammen mit der tatkräftigen Unterstützung fleißiger Helferinnen und Helfer ein Projekt am
Schlossberg oberhalb von Wachenheim in die Tat um. Wir konnten auf der NABU-Fläche Trockenmauern von Bewuchs freistellen und haben damit den Lebensraum für wärmeliebende Tiere wie z.B.
Eidechsen und Schlangen erheblich aufgewertet. Gleichzeitig lässt der freigestellte Blick auf eingebrochene Mauerstellen erkennen, welche Projekte hier in Zukunft möglich und nötig sind. Die
Terrassenflächen waren bereits im Vorfeld des Freiwilligentages von NABU-Aktiven gemäht worden. Beim Freiwilligentag wurde das Mahdgut zusammengerecht und als großer Haufen auf der untersten
Terrasse gesammelt. Den oberen Terrassenflächen werden dadurch Mineralstoffe entzogen. Diese Maßnahmen haben bereits in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass sich auf den Flächen
zunehmend auch konkurrenzschwächere Arten behaupten können und sich dadurch eine vielfältige und wertvolle Pflanzengesellschaft ausbilden konnte.
Der NABU Mittelhaardt bedankt sich bei allen, die zum Projekterfolg beigetragen haben. Ein großes Dankeschön gilt den neun freiwilligen Helferinnen und Helfern, die sich mit großem Arbeitseifer
engagiert haben.
Die anregenden Unterhaltungen, das gemeinsame Schaffen für die gute Sache und natürlich die gemeinsame pfälzer Vesper mit herrlicher Aussicht auf Wachtenburg und Rheinebene behalten wir in bester
Erinnerung.